Sitzsäcke können mit den verschiedensten Materialien gefüllt sein. Aber nur wenige eignen sich dafür, und so haben sich in der Geschichte des Kissens und schließlich des Sitzsackes nur wenige Möglichkeiten als praktikabel erwiesen.
Ursprünglich wurden sie natürlich mit dem namentlich nahe liegenden gefüllt: Die Bean Bag beinhaltete Bohnen als Füllung. Zunächst nur zur Aufbewahrung, darauf sitzen wollte keiner (und vermutlich hätten die Bohnen danach auch nicht mehr geschmeckt). In den kleinen Säcken wurden aber auch andere Materialien aufbewahrt, wie etwa Reis. Die Bean Bag diente also der Vorratshaltung. Zunächst kannte man sie vor allem auch als kleine Jonglierbällchen (für Fuß oder Hand). Aber auch Fotografen dienen die mit Hülsenfrüchten gefüllten Säckchen heute beipielsweise als Ersatz-Stativ, denn sie passen sich stets an die Form des Gegenstandes an, der auf ihnen platziert wird. Zum tatsächlichen Sitzsack avancierte die kleine praktische Bean Bag zumindest namentlich dann erst jüngst in den letzten Jahrzehnten.
Wir bei Smoothy setzen übrigens nicht ohne Grund auf die erprobten EPS-Perlen, und warum, das erläutern wir euch in folgendem Vergleich von Sitzkissen-Füllungen.
Schaumpolystyrol-Kügelchen, auch bekannt als EPS-Perlen:
EPS steht für „Expandierter Polystyrol-Hartschaum“. Die Perlen aus diesem Material zeichnen sich durch ihre Formstabilität aus. Sollte aber der Austausch/die Ergänzung nötig sein, so ist sie leicht zu bewerkstelligen. Sie geben dem Körper, der auf ihnen Platz nimmt, nach. Da sie aber formstabil sind, werden sie nicht einfach zusammengepresst (wie etwa Daunen) sondern weichen in einen anderen Teil des Kissens aus. Dort sorgen sie dann für sehr stabilen Halt (z.B. an den Seiten oder am Rücken). Sie verteilen sich also nur um, behalten aber ihre Form und ihr Volumen. Deshalb sind EPS-gefüllte Sitzsäcke zugleich so nachgiebig und unterstützend (bieten also eine optimale Verteilung des Druckes). Leichte Reinigung ist möglich, da sich die Perlen in einem separaten Innensack befinden und dieser vor dem Waschen der Hülle/des Bezuges einfach entnommen werden kann. Sehr guter Transport von Wärme und Feuchtigkeit sorgt für ein ausgewogenes Sitzklima. Die Virgin-Qualität der Perlen bewirkt eine hohe Dichte, nach DIN-Norm 4102/B1 sind sie außerdem schwer entflammbar. EPS-Perlen werden auch häufig in therapeutischen Kissen eingesetzt, etwa auch in Still- und Lagerungskissen. Da keine tierische oder pflanzliche Herkunft gegeben ist, besteht kein Allergierisiko.
Schaumstoff-Flocken:
Sind selbstredend sehr weich, geben aber immer unter Druck nach. Das heißt zwar, dass das Kissen sich bei der Erstbenutzung anpasst, aber nicht in seine Ursprungsform zurückkehrt. Hier verhält es sich ähnlich wie Daunen. Auch diese müssen immer wieder aktiv aufgeschüttelt, gelüftet und durch die Kissenhülle in Form gezupft werden. Das gilt auch für die Reinigung: Kissen mit Schaumstofffüllung sind meist fest vernäht, müssen also als ganzes in die Waschmaschine und beim nachherigen Trocknen in Form gezupft werden. Möchte man das Kissen beispielsweise als Nacken- oder Rückenstütze nutzen, so muss man es ebenfalls in Form bringen oder mehrere Kissen stapeln. Schaumstoff-Flocken sind eine beliebte Füllung, wenn es darum geht, selbst zu Hause etwas zu nähen (etwa Kuscheltiere oder Sofakissen) und eine kostengünstige, waschbare Füllung zu verwenden. Für Bean Bags wie die von Smoothy sind sie ungeeignet. Man benötigt eine größere Menge Schaumstoff, um die wärmende Wirkung von etwa Daunen zu erzeugen.
Federn/Daunen:
Haben im Prinzip ähnliche Eigenschaften wie Schaumstoffflocken (man kann sie reinigen, sie verteilen sich bauschig), Federn sind noch weniger voluminös, dafür aber schwerer. Daunen sind die unteren, weichen Federn. In den meisten Kissen findet man jedoch nicht nur die kurzstieligen weichen Daunen, sondern durchaus auch Federn mit langem Kiel. Wer schon einmal gestochen wurde, kann ein Lied davon singen. Der Nachteil der traditionellen Federkerne: Zur Reinigung darf hier nur der Fachmann ran, dafür werden Inlets oder Kissen aufgeschnitten, die Federn in einer speziellen Maschine verwirbelt und gereinigt und danach wieder eingefüllt und vernäht. Entsprechend kostenintensiv ist das Ganze. Federn können außerdem nach langer Anwendung brechen (sind schließlich als Naturprodukt auch dem Verfall unterworfen) und auch durch dicht gewebte Baumwollhüllen pieksen. Man kennt das von Daunenkopfkissen: Ab einem bestimmten Lebensalter des Kissens wandern die Federkiele (und mit ihnen die ganzen Daunen) stets durch die beiden Hüllen (Innenkissen und Bezug) und stechen. Der Vorteil von Daunen ist ihre hohe Wärmewirkung (man denke etwa auch an Daunenjacken). Aufgrund ihrer Eigenschaften sind Daunen für Bean Bags ungeeignet, für wärmende Decken im Winter werden sie hingegen gerne verwendet.
Wasser:
Kennt man als (kostengünstig nachfüllbare) Füllung vom Wasserbett, ist aber als Innenleben für Sitzsäcke ungeeignet, da es bei hoher Beanspruchung trotzdem immer ein Restrisiko des Auslaufens gibt. Gerade bei Sitzsäcken geht es ja nicht um ruhiges Ausbalancieren wie im Bett, sondern sie werden beansprucht, umgekippt, in der Form verändert. Die italienischen Sitzsack-Erfinder experimentierten zu Beginn auch mit Wasser als Füllung. Ein mit Wasser gefüllter Sitzsack wäre zu schwer und daher nicht transportabel. Gerade Flexibilität ist aber ein markantes Kennzeichen von Sitzsäcken oder Bean Bags.
Naturmaterialien:
Die klassischen Hülsenfrüchte wie Bohnen verwendet man natürlich für große Sitzsäcke und Kissen nicht. Aufgrund ihres Gewichts, ihrer Härte und Verderblichkeit sind sie nur für kleine, dekorative (oder zum Spielen verwendete) Modelle geeignet.
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